Web-Pentest nach OWASP Top 10: Ein Leitfaden für mehr Sicherheit
In der heutigen digitalen Welt sind Webanwendungen ein zentrales Element vieler Geschäftsprozesse. Mit der zunehmenden Vernetzung steigt jedoch auch das Risiko von Cyberangriffen. Web-Penetrationstests sind essenziell, um Sicherheitslücken aufzudecken und zu beheben.
Die OWASP Top 10 dienen dabei als wichtige Grundlage für Sicherheitsüberprüfungen. Sie bieten eine regelmäßig aktualisierte Liste der häufigsten und kritischsten Sicherheitsrisiken in Webanwendungen. Durch das Verständnis und die Anwendung dieser Liste können Entwickler:innen und Architekt:innen effizient Schwachstellen identifizieren und die Sicherheit ihrer Anwendungen erheblich verbessern.
Was sind die OWASP Top 10
Das Open Web Application Security Project (OWASP) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Verbesserung der Sicherheit von Software widmet. Ihr Ziel ist es, Webanwendungen sicherer zu machen, indem sie frei verfügbare Artikel, Methodiken, Tools und Technologien bereitstellt.
Die OWASP Top 10 ist eine Liste der häufigsten und kritischsten Sicherheitsrisiken in Webanwendungen und wird alle paar Jahre aktualisiert, um den sich ändernden Bedrohungen und Technologien gerecht zu werden. Die Liste dient als Leitfaden für Entwickler:innen und Architekt:innen, um die häufigsten Sicherheitslücken zu verstehen und zu beheben.
Vorbereitung eines Penetrationstests
Benötigte Tools und Ressourcen
Zu den gängigen Tools gehören unter anderen, Burp Suite, OWASP ZAP, Feroxbuster, SQLMap und Nikto. Diese Werkzeuge helfen bei der Identifikation und Analyse von Sicherheitslücken.
Zustimmung (PtA) und rechtliche Aspekte
Es ist verboten, einen Penetrationstest, ohne die ausdrücklichen Genehmigungen der Eigentümer:innen der Anwendungen durchzuführen. Stellen Sie sicher, dass Sie die notwendigen Erlaubnisse haben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Definition der Testziele
Legen Sie fest, welche Ziele der Test verfolgt.
Die OWASP Top 10 und ihre Relevanz für Penetrationstests
Die OWASP Top 10 bieten eine strukturierte Übersicht der häufigsten Schwachstellen in Webanwendungen. Sie sind ein unverzichtbares Werkzeug für Penetrationstester:innen, da diese einen einheitlichen Standard setzen.
OWASP Top 10
A01: Broken Access Control
Anwendungen setzen oft unzureichend durch, wer auf welche Daten zugreifen darf. Dadurch können Benutzer:innen auf sensible Daten zugreifen, die sie nicht sehen, ändern oder löschen sollten.
A02: Cryptographic Failures
Bezieht sich auf Fehler in der Datenverschlüsselung, wie fehlende oder unsichere Verschlüsselung sensibler Daten. Dies führt zu Datenlecks, die vertrauliche Informationen preisgeben können.
A03: Injection
Angreifer:innen können in SQL, NoSQL, LDAP oder anderen Diensten schädlichen Code einspielen. Ein erfolgreicher Angriff kann zur unbefugten Ausführung von Befehlen oder zum unkontrollierten Zugriff auf Daten führen.
A04: Insecure Design
Mangel an Sicherheitsmaßnahmen im Designprozess führt dazu, dass Anwendungen von Anfang an Schwachstellen enthalten, die später ausgenutzt werden können.
A05: Security Misconfiguration
Unsichere Standardeinstellungen oder übermäßige Berechtigungen führen dazu, dass Angreifer:innen leicht Zugang zu Anwendungen und Systemen erhalten können.
A06: Vulnerable and Outdated Components
Die Verwendung veralteter Software und Bibliotheken ohne aktuelle Sicherheitspatches kann zu Sicherheitslücken führen, die leicht auszunutzen sind.
A07: Identification and Authentication Failures
Unsichere Methoden der Authentifizierung und eine unzureichende Verwaltung von Sitzungen erleichtern es, unautorisierten Zugriff zu erhalten.
A08: Software and Data Integrity Failures
Schwachstellen in der Softwarelieferkette und das Fehlen von Integritätsprüfungen machen es möglich, dass manipulierte oder bösartige Software integriert und genutzt wird.
A09: Security Logging and Monitoring Failures
Mangelhafte Protokollierung und unzureichendes Monitoring erschweren die Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.
A10: Server-Side Request Forgery (SSRF)
Diese Art von Angriff ermöglicht es Angreifer:innen, einen Server dazu zu bringen, ungewollte Anfragen an andere Systeme zu senden, was zu Netzwerkangriffen führen kann.
Tipps für einen erfolgreichen Penetrationstest
- Best Practices: Planen Sie den Test sorgfältig, halten Sie sich an ethische Richtlinien und dokumentieren Sie jeden Schritt.
- Dokumentation und Reporting: Eine klare und verständliche Berichterstattung ist entscheidend, um Ergebnisse effektiv zu kommunizieren.
- Empfehlungen: Integrieren Sie Sicherheitstests frühzeitig im Entwicklungszyklus (SSDLC – Secure Software Development Lifecycle), um Sicherheitslücken von Anfang an zu minimieren.
Tools und Ressourcen
Gängige Tools:
- Burp Suite: Umfassendes Tool für Web-Sicherheitstests.
- OWASP ZAP: Open-Source-Alternative für Penetrationstests.
- Nikto: Webserver-Scanner für bekannte Schwachstellen.
Nützliche Ressourcen:
- OWASP Foundation: Umfangreiche Dokumentation und Projekte.
- BSI – Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik
- CWE Top 25